Hallo
liebe Leser meines Blogs!
In
meinem Alltag stoße ich immer wieder auf Begriffe, von denen ich nie geglaubt
hätte, dass es sie gibt. Aber auf diese Weise lerne ich immer wieder dazu und
das freut mich.
Ein
solcher Begriff ist zum Beispiel der Begriff gautschen.
Aber
was verbirgt sich dahinter?
Ich
habe mich da mal schlau gemacht und bin fündig geworden.
Gautschen
ist ein bis ins 16. Jahrhundert rückverfolgbarer Buchdruckerbrauch, bei dem ein
Lehrling nach bestandener Abschlussprüfung im Rahmen einer
Freisprechungszeremonie in einer Bütte untergetaucht und/oder auf einen nassen
Schwamm gesetzt wird.
In
seiner ursprünglichen Bedeutung bezeichnet der Begriff „Gautschen“ den ersten
Entwässerungsschritt nach dem Schöpfen des Papiers, das Ablegen des frisch
geschöpften Papierbogens vom Sieb auf eine Filzunterlage.
Dem
Lehrling wird nicht mitgeteilt, wann genau er gegautscht wird. Gelingt es ihm
nämlich, den Packern und somit dem Gautschen zu entfliehen, muss er das
Gautschfest nicht selber bezahlen. Auf den Ruf des Gautschmeisters „Packt an!“
wird der Jünger gefasst, in eine mit Wasser gefüllte Wanne oder, wenn die
Beteiligten es weniger drastisch gestalten wollen, auf einen mit Wasser
durchtränkten Schwamm gesetzt. Bei manchen Druckereien wird zur Taufe ein in
der Nähe des Betriebes liegender Brunnen herangezogen. Jedenfalls muss
zumindest dafür gesorgt werden, dass das Hinterteil gehörig angefeuchtet wird.
Da aber der Jünger sich oft tapfer wehrt, um sich schlägt und beißt, gelingt
das Anpacken oft nicht immer auf den ersten Angriff. Je mehr er sich wehrt,
desto mehr wird er auch noch von oben herab begossen, sodass der Jünger am
ganzen Körper pudelnass wird. Gelegentlich wird das Gautschen als symbolische
Maßnahme betrachtet, um angeblich die schlechten Gewohnheiten aus der Lehrzeit
abzuwaschen.
Quelle
und weitere Informationen:
Gruß
Karen
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