Dienstag, 24. Dezember 2013

Mistelzweig

Hallo liebe Leser meines Blogs!

Es ist Weihnachten und in vielen Ländern der Erde ist es Brauch sich unter einem Mistelzweig zu küssen. Wir haben allerdings keine Mistelzweige in der Wohnung.
Soweit ich weiß, stehen sie in Deutschland unter Naturschutz.
Aber woher kommt der Brauch des Kusses unter dem Mistelzweig überhaupt?
Ich habe mich da mal schlau gemacht und bin fündig geworden.

Doch der Ursprung des Küssens unter dem Mistelzweig ist leider nicht eindeutig geklärt. Es gibt mehrere denkbare Ansätze. Zum einen könnte es auf den Waffenstillstand und die Versöhnung in Skandinavien zurückgeführt werden und so wurde schließlich aus dem Friedens- der Liebeskuss. Historiker sind ferner der Ansicht, dass das Küssen erstmals zusammen mit dem griechischen Fest der [Saturnalien], einem Fest zur Ehre des Gottes Saturn, auftauchte. Es gibt aber auch eine Legende, auf die der Brauch zurückgeführt werden kann.

Es wird erzählt, dass der Mistelzweig die heilige Pflanze der Frigga, der Göttin der Liebe, war. Sie war die Mutter von Balder, dem Gott der Sommersonne. Einst träumte Balder von seinem Tod und beunruhigte damit seine Mutter sehr. Denn falls er sterben sollte, würde alles Leben der Erde ein Ende finden. Frigga, die dies verhindern wollte, ging sogleich zu Luft, Feuer, Wasser, Erde und zu jedem Tier und jeder Pflanze. Alle gaben ihr Versprechen, dass sie ihrer Sonne nicht schaden werden. Es schien, als ob Balder von niemand auf oder unter der Erde verletzt werden konnte. Aber er hatte einen Feind namens Loki, den Gott des Bösen. Loki wusste von einer einzigen Pflanze, die weder auf noch unter der Erde wuchs und die Balders Mutter übersehen hatte. Es war der niedrige Mistelzweig, der sich auf den Bäumen befand. Der Gott des Bösen stellte aus dem Zweig eine Pfeilspitze her und übergab diese Hoder, dem blinden Wintergott. Hoder schoss Balder ab und tötete ihn dadurch. Das Licht im Himmel erlosch und überall herrschte Trauer über den Tod des Sonnengottes. Drei Tage lang bemühte sich jedes Element Balder wiederzuerwecken. Doch letztendlich konnte ihn nur seine Mutter in das Leben zurückholen. Der Legende nach haben sich die um ihren Sohn vergossenen Tränen in perlenartige weiße Beeren verwandelt, nämlich in die des Mistelzweiges. Ihre Freude veranlasste Frigga jeden zu küssen, der unter dem Baum vorbeiging, auf dem der Mistelzweig wuchs. Am Ende der Geschichte steht die Zusage, dass den Menschen, die unter einem Mistelzweig stehen, kein Schaden zugefügt wird. Sie werden ausschließlich geküsst, als Zeichen der Liebe.


Die Engländer des 18. Jahrhunderts nannten schließlich die Früchte des Mistelzweiges „Kuss-Kugeln". Eine junge Frau, die zur Weihnachtszeit unter dem Immergrün, das mit Bändern ansehnlich geschmückten ist, steht, darf einen Kuss nicht ablehnen. Dieser Kuss konnte eine Romanze, beständige Freundschaft oder Wohlwollen bedeuten. Damit es zur Heirat zwischen den Küssenden kommt, wird in manchen Gebieten Englands der Mistelzweig in der zwölften Nacht verbrannt. Blieb ein Mädchen jedoch ungeküsst, hielt es die Erwartung hoch, im folgenden Jahr zu heiraten. Es besteht auch die streng zu beachtende Spielregel, dass je nachdem, ob eine, zwei oder mehrere Beeren des Mistelzweiges, unter dem das Mädchen und der Junge standen, gepflückt werden, die Anzahl der Küsse bestimmt. Trägt der Zweig keine Beeren mehr, so findet auch das Küssen darunter ihr Ende. Hierbei ist nicht unbedingt vorgegeben, dass der Junge die Initiative ergreifen muss. In Kanada verspricht sich ein verliebtes Paar mit einem Kuss unter dem Mistelzweig die Heirat und zudem gilt er als Prophezeiung für ihr Glück und ein langes Leben. In Frankreich wurde der Brauch beispielsweise zunächst nur am Neujahrstag praktiziert, aber heute kann unter dem Mistelzweig an all den Feiertagen geküsst werden.





Gruß Karen

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