Mittwoch, 26. August 2015

ABC,die Katze lief im Schnee

Hallo liebe Leser meines Blogs!

Alle Jahre wieder, so etwa im August oder September, strömen in Deutschland hunderttausende Erstklässer mit prall gefüllten Schultüten in die Grundschulen. Die Tüten, in manchen Regionen Deutschlands auch Zuckertüten genannt, sind dabei oft selbst gebastelt und mit den Lieblingsfiguren oder -tieren des ABC-Schützen verziert.

In Deutschland ist dieser Brauch flächendeckend bereits seit einigen Jahrzehnten fester Bestandteil der Einschulung. Im Ausland bzw. in den umliegenden Nachbarländern kennt man ihn zwar, aber praktiziert ihn nicht. Ausgenommen die Länder Schweiz und Österreich, auch dort gehören Schultüten zum ersten Schultag einfach dazu.

Aller Wahrscheinlichkeit nach hat dieser Brauch seinen Ursprung in Deutschland, genauer gesagt in Sachsen oder Thüringen – so ganz exakt kann man das leider nicht belegen. Zumindest reichen seine Anfänge bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts (ca. um 1810) zurück.

Damals erzählte man den Kindern wohl die Geschichte eines Lehrers, in dessen Schulhaus im Keller ein Zuckertütenbaum wüchse, und wenn die Tüten eine gewisse Größe erreicht hätten, dann wäre es auch langsam Zeit für den Schulanfang. Parallel dazu war es in jüdischen Gemeinden Brauch, den Kindern zu Beginn ihres an der Thora ausgerichteten Schullebens süßes Buchstabengebäck in Anlehnung an den Psalmspruch: „Dein Wort ist in meinem Munde süßer als Honig“ (Psalm 119,103) zu schenken.

Zunächst blieben die Schultüten nur ein Phänomen in größeren Städten im Osten Deutschlands. Erst nach und nach setzten sie sich auch auf dem Lande durch. In anderen Regionen, z.B. im Rheinland, wurden sie erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts bekannt und hielten auch hier allmählich Einzug in deutschen Haushalten.

Über zwei Jahrhunderte hinweg hat sich die Schultüte stark verändert, einzig die Form ist gleich geblieben. Schon damals hatte sie ihre charakteristische Spitztütenform (rund oder sechseckig) und einen Verschluss aus Filz, Stoff oder Krepp mit einer seidenen Schleife. Doch was den Inhalt anbelangt, so gibt es im Vergleich zu heutigen Gebräuchen einen großen Unterschied. Die damalige Oberschicht befüllte die Tüten mit Marzipan, Konfekt und Zuckerstücken, wohingegen die Arbeiterklasse auf Schulmaterial, Schiefertafeln oder Schulschürzen für Mädchen zurückgriff.

Quelle und weitere Informationen: http://www.meine-erste-schultuete.de/historie/


Gruß Karen

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