Sonntag, 10. Juli 2016

Wenn der Faden weg ist, sinniert Karen Grace Holmsgaard. :)

Hallo liebe Leser meines Blogs!

Gerade wollte ich etwas schreiben, aber ich habe irgendwie den Faden etwas verloren, so ein Mist. Nun, es wird mir schon wieder einfallen.
Aber warum verliert man überhaupt den Faden?
Ich habe mich da mal schlau gemacht und bin fündig geworden.

Nahezu jede Herleitung dieser Redewendung kommt auf einen griechischen Helden und seine Liebste zu sprechen. Der Sage nach segelte der Athener Königssohn Theseus nach der Insel Kreta zu König Minos, um zu verhindern, daß dem stierköpfigen Minotaurus wieder einmal sieben Athener Jünglinge und Jungfrauen geopfert wurden, wozu die Athener eines begangenen Unrechts wegen alle neun Jahre verpflichtet waren. Gleich bei seiner Ankunft verliebte sich die Königstochter Ariadne in den wohlgestalteten Recken. Gegen das Versprechen, sie zur Frau zu nehmen, erklärte sich Ariadne bereit, Theseus beim Kampf gegen den Minotaurus zu helfen. Sie drückte ihm ein Wollknäuel in die Hand und gab den klugen Rat, den Faden beim Eindringen in das Labyrinth, in dem das Ungeheuer hauste, abzurollen. So konnte er nach erfolgreichem Kampf wieder ins Freie finden.

Die griechische Mythologie umfasst wirklich sehr einfallsreiche, fesselnde Geschichten und gehört auch nach Jahrtausenden noch zum gehobenen Allgemeinwissen. Aber wenn wir die Redensart und deren Bedeutung mit der Sage vergleichen und dabei sehr kritisch vorgehen wollen, fällt auf, daß Theseus erstens nie den Faden verloren hat, und daß er zweitens andernfalls nicht nur kurz aus dem Tritt gekommen wäre, sondern sich den Rest seines Lebens in dem vom genialen Erfinder Dädalus angelegten Labyrinth die Füße plattgelaufen hätte, ohne je den Ausgang zu finden.





Gruß Karen

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