Hallo liebe Leser meines Blogs!
Gerade wollte ich etwas schreiben, aber ich habe
irgendwie den Faden etwas verloren, so ein Mist. Nun, es wird mir schon wieder
einfallen.
Aber warum verliert man überhaupt den Faden?
Ich habe mich da mal schlau gemacht und bin fündig
geworden.
Nahezu jede Herleitung dieser Redewendung kommt auf einen
griechischen Helden und seine Liebste zu sprechen. Der Sage nach segelte der
Athener Königssohn Theseus nach der Insel Kreta zu König Minos, um zu
verhindern, daß dem stierköpfigen Minotaurus wieder einmal sieben Athener
Jünglinge und Jungfrauen geopfert wurden, wozu die Athener eines begangenen
Unrechts wegen alle neun Jahre verpflichtet waren. Gleich bei seiner Ankunft
verliebte sich die Königstochter Ariadne in den wohlgestalteten Recken. Gegen
das Versprechen, sie zur Frau zu nehmen, erklärte sich Ariadne bereit, Theseus
beim Kampf gegen den Minotaurus zu helfen. Sie drückte ihm ein Wollknäuel in
die Hand und gab den klugen Rat, den Faden beim Eindringen in das Labyrinth, in
dem das Ungeheuer hauste, abzurollen. So konnte er nach erfolgreichem Kampf
wieder ins Freie finden.
Die griechische Mythologie umfasst wirklich sehr
einfallsreiche, fesselnde Geschichten und gehört auch nach Jahrtausenden noch
zum gehobenen Allgemeinwissen. Aber wenn wir die Redensart und deren Bedeutung
mit der Sage vergleichen und dabei sehr kritisch vorgehen wollen, fällt auf,
daß Theseus erstens nie den Faden verloren hat, und daß er zweitens andernfalls
nicht nur kurz aus dem Tritt gekommen wäre, sondern sich den Rest seines Lebens
in dem vom genialen Erfinder Dädalus angelegten Labyrinth die Füße
plattgelaufen hätte, ohne je den Ausgang zu finden.
Gruß Karen
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