Hallo liebe Leser meines Blogs!
Nun sind schon viele Türen am Adventskalender geöffnet
und das Fest ist nicht mehr weit. Mein Mann und ich, wir spendieren uns jedes Jahr
einen Adventskalender, meistens mit Tee, aber auch schon mal mit Schokolade.
Aber wer hat den Adventskalender eigentlich erfunden?
Ich habe mich da mal schlau gemacht und bin fündig
geworden.
Zunächst war der Adventskalender vor allem Zählhilfe und
Zeitmesser. Die eigentlichen Ursprünge lassen sich bis ins 19. Jahrhundert
zurückverfolgen; der erste selbstgebastelte Adventskalender stammt vermutlich
aus dem Jahr 1851. Die ersten Formen kamen aus dem protestantischen Umfeld. So
hängten religiöse Familien nach und nach 24 Bilder an die Wand. Einfacher war
eine Variante mit 24 an die Wand oder Tür gemalten Kreidestrichen, bei der die
Kinder täglich einen Strich wegwischen durften. Oder es wurden Strohhalme in
eine Krippe gelegt, für jeden Tag einer, bis zum Heiligen Abend. Weitere Formen
waren die Weihnachtsuhr oder eine Adventskerze, die jeden Tag bis zur nächsten
Markierung abgebrannt wurde. Diese Variante war besonders während der Zeit des
Nationalsozialismus als Ersatzform des gebräuchlichen Adventskalenders
verbreitet. Gleichzeitig stellt das Abbrennen eine skandinavische Tradition
dar.
Thomas Mann erwähnt in seinem Roman Buddenbrooks, wie der
kleine Hanno „das Nahen der unvergleichlichen Zeit“ auf einem von der
Kinderfrau angefertigten Abreißkalender verfolgt.
1902 veröffentlichte die Evangelische Buchhandlung in
Hamburg den ersten gedruckten Kalender in Form einer Weihnachtsuhr für Kinder.
1903 brachte der Münchner Verleger Gerhard Lang
(1881–1974) einen gedruckten Kalender mit dem Titel Im Lande des Christkinds
auf den Markt.[4] Er bestand aus einem Bogen mit 24 Bildern zum Ausschneiden
und einem Bogen mit 24 Feldern zum Aufkleben. Jeden Tag in der Adventszeit
durften die Kinder ein Bild ausschneiden und in ein Feld kleben.
1904 wurde dem Stuttgarter Neuen Tagblatt ein
Adventskalender als Präsent beigelegt.
Bis in die 1930er Jahre hinein genoss die lithografische
Anstalt von Reichhold & Lang in München den Ruf, die kunstreichsten und
fantasievollsten Werke auf diesem Spezialgebiet herauszugeben. Lang kam auf die
Idee, da er als Kind eines Pastorenehepaars von der Mutter jedes Jahr in der
Vorweihnachtszeit 24 Gebäckstücke (Wibele) auf einen Karton genäht bekam und ab
dem 1. Dezember jeden Tag eines essen durfte.
Lang stellte auch schon eine Art
Schokoladen-Adventskalender her, das Christkindleinshaus zum Füllen mit
Schokolade.
Nach 1920 verbreiteten sich schließlich Kalender, deren
Fensterchen man öffnen konnte. Hinter jedem Fensterchen war auf einer zweiten,
angeklebten Papier- oder Pappschicht ein Bild zu sehen.
In der Zeit des Nationalsozialismus im Deutschen Reich
rückten die nationalsozialistischen Vorweihnachtskalender, unter dem Hakenkreuz
die Wintersonnenwende, statt der Christnacht in den Mittelpunkt. Statt Bildern
wurden nun Märchenfiguren und germanische Gottheiten, die völkischen Motive der
nordischen Kultur, gedruckt.
Die heutige am meisten verbreitete Gestalt des
konventionellen Adventskalenders geht vermutlich auf einen evangelischen
Pfarrer zurück. Er wandelte die Idee von Lang ab und versteckte hinter 24
Türchen Bilder mit Gestalten aus biblischen Geschichten.
Eine flächendeckende Popularität erhielt der
Adventskalender ab den 1950er Jahren, als er zum Massenartikel und
dementsprechend preisgünstig angeboten wurde. Als Motive dienten hauptsächlich
Szenen aus romantisch verschneiten Städtchen. Hinter dem größer gestalteten
Fenster des 24. Dezember verbarg sich meist eine Krippenszene. Bedeutung
erhielten auch handgemalte Adventskalender von verschiedenen Künstlern wie zum
Beispiel die Leipziger Adventskalender.
Gruß Karen
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