Hallo liebe Leser meines Blogs!
Über das Wochenende habe ich noch eine ganze Menge zu
erledigen, aber das werde ich schon schaffen. Das heißt, das muss ich schaffen,
sonst steigt mein Mann mir aufs Dach und das muss ja nicht sein.
Aber woher kommt die Redewendung jemanden aufs Dach
steigen überhaupt.
Ich habe mich da mal schlau gemacht und bin fündig
geworden.
Die Rechtsprechung im Mittelalter besagte, dass ein Mann
unter seinem Dach vollkommen geschützt war. Ohne Erlaubnis des Besitzers
durften Fremde also nicht einfach das Haus eines anderen betreten. Diese Regel
wurde sehr streng eingehalten, es sei denn, dass Gebäude trug kein Dach mehr.
Leuten, die Unrecht begangen hatten und sich in ihrem
Haus vor dem Gericht versteckten, wurde daher zunächst eine Frist gegeben, sich
zu stellen. Wenn die Zeit um war, fand man eine Maßnahme, um das Recht zu
umgehen: Man deckte das Dach des Verbrechers ab und ließ "den Himmel in
das Haus". Mit ein paar Mann war das schnell geschehen und der Übeltäter
konnte aus dem Gebäude, das nun kein schützendes Dach mehr hatte, abgeführt
werden. Ganz schön umständlich, aber gesetzestreu.
Später wurde diese Maßreglung auch in der Volksjustiz
angewandt. Das heißt, dass Nachbarn das Dach eines Dorfbewohners ohne
gerichtlichen Beschluss abdeckten, wenn sie zum Beispiel gehört hatten, dass es
dort in der Ehe unsittlich zuging. So wurde der Bewohner vor dem ganzen Dorf
bloßgestellt und musste sein Dach anschließend alleine wieder aufbauen.
Frau Messner benutzt die Redensart also nicht, weil sie
es mit Handwerkern zu tun hat. Vielmehr steht die Wendung "Jemandem aufs
Dach steigen" immer in Zusammenhang mit Tadel und Zurechtweisung.
Und ich durfte wieder etwas lernen. :yes:
Gruß Karen
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