Hallo
liebe Leser meines Blogs!
Immer
wieder stoße ich in meinem Alltag auf Begriffe, die ich noch nie im Leben
gehört habe. Aber ich bin mir sicher, es wird Euch ebenso gehen. Nun, ich bin
ja wissbegierig (und manchmal auch neugierig) und so gehe ich unbekannten
Begriffen häufig auf den Grund.
Ein
solcher Begriff von dem ich rede, ist zum Beispiel der Begriff
„Scherbengericht“. Aber was steckt überhaupt dahinter?
Ich
habe mich da mal schlau gemacht und bin fündig geworden.
Das
„Scherbengericht“ (der Ostrakismos, griech. ὁ ὀστρακισμός; früher war
überwiegend die lateinische Form „Ostrazismus“ üblich) war in der griechischen
Antike, vor allem in Athen, ein Verfahren, unliebsame und/oder zu mächtige
Bürger aus dem politischen Leben der Stadt zu entfernen. Der Begriff ist
abgeleitet von Ostrakon (τὸ ὄστρακον), Tonscherbe, da Bruchstücke von
Tongefäßen als „Stimmzettel“ verwendet wurden. Die Teilnehmer ritzten in die
Scherben Namen von unliebsamen Personen ein; nach der Wahl wurde die
meistgenannte Person für zehn Jahre verbannt. Der Verbannte durfte seinen
Besitz behalten und war auch sonst nicht vollkommen entrechtet.
Ähnliche
Verfahren gab es auch in anderen griechischen Städten; in Syrakus benutzte man
statt der Scherben Olivenbaumblätter, weshalb man hier von „Petalismos“
(petalon/πέταλου = Blatt) - der nach Diodor nur fünf Jahre als Verbannungszeitraum
umfasste - sprach.
Im
heutigen Sprachgebrauch hat sich Scherbengericht zu einem geflügelten Wort
entwickelt, mit dem meist politisch motivierte Aktionen und Methoden bezeichnet
werden, mit denen unliebsame oder unbequeme Personen ausgeschaltet werden
sollen.
Gruß
Karen
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