Hallo
liebe Freunde meiner humoristischen Ecke!
Hier
kommt zum Abschluss des Tages noch ein witziges Gedicht von mir. Leider ist es
etwas länger gehalten, aber ich hoffe, es sagt Euch trotzdem zu.
Einfach
mal Zeit nehmen beim Lesen und dann ein Urteil bilden. ;)
Gestern
sagte mein holdes Weib:
die
alte Tapete, die bin ich leid.
Wir
renovieren, morgen geht’s los
und
den Gedanken fand ich famos.
Beim
allerersten Hahnenschrei,
fingen
wir an mit der Matschkiddelei.
Zunächst,
so sagte man uns beiden,
muss
man die Tapete in Bahnen schneiden.
Jetzt
standen wir da, zum Rechnen bereit
und
10 Rollen Tapeten a 60 breit.
Dat
macht auf 10 Meter fast, genau, ungefähr,
Jung
ick hab et geahnt, tapezieren ist schwer.
"Hör
auf" sagt meine Frau "Du Rechenfighter,
sonst
kommen wir 2 überhaupt nicht weiter."
Sie
drückt mir ein Eimerchen Leim in die Hand,
"Das
verteilst du jetzt akkurat auf die Wand.
Du
nimmst die Rolle hier und ziehst und ziehst schön knapp,
was
unten übersteht schneiden wir ab."
Gesagt,
getan wir fingen an,
grad
waren wir bei der 7. Bahn,
da
wurde die erste schon wieder munter
und
rutschte ganz langsam die Wand herunter.
Die
2. und 3. rutschten hinterher.
Na?
Wat hab ick gesagt, tapezieren ist schwer.
Meine
Frau sprang hin und wollt sie noch fangen,
schon
hat sie am Eimer mit Kleister gehangen.
Ich
rief noch "Pass auf", doch es war schon zu spät,
sie
lag in der Brühe obenauf die Tapet.
Ich
hätt se am liebsten, doch ich hat kein Gewehr
sonst
hätt ich se ehrlich, tapezieren ist schwer.
Obwohl
völlig schuldlos trifft mich die Meinung,
ich
wäre ein Rindvieh und hätt keine Ahnung.
Sie
guckt die Tapet an und sagt ganz verhagelt:
"Jetzt
geht es rund jetzt wird genagelt."
Sie
nimmt den Hammer peilt an die Wand,
dabei
hielt sie den Nagel verkehrt in der Hand.
"Nun
sieh mal", sagt sie, "jetzt kommt die Pleite,
der
hat den Kopf an der verkehrten Seite."
Ich
sage:"Du hast zu wenig Verstand,
das
ist die Spitze die gehört in die Wand.
Lass
mich mal probieren, gib den Hammer her,
da
biste zu dumm zu, tapezieren ist schwer.
Dann
hab ich gehämmert, geklopft wie ein Schuster.
Nagel
an Nagel, Muster an Muster.
Nach
dreieinhalb Stunden da war ich et satt.
Der
Hammer war glühend, der Daumen war platt.
Drei
Kilo Nägel hatte ich verschlissen,
die
Wand sah aus wie von Fliegen beschissen.
Die
Bahnen die hingen mal kreuz und mal quer,
manche
waren zerrissen, tapezieren ist schwer.
Nun
hat meine Frau einen praktischen Sinn,
hängt
an jeden Nagel ein Bildchen hin.
Links
die Kalender das sieht ein Blinder,
rechts
die Oma die Tant und die Kinder.
Die
Wohnung die wirkt jetzt enorm familiär,
doch
die neue Tapete die sieht man nicht mehr.
Zum
Schluss Hammer noch die Fenster lackiert
und
dabei ist dann ein Malörchen passiert.
Fenster
streichen, is ja kein Problem,
nur
die Rahmen von außen dat is unangenehm.
Ich
sagte:"Ich will nicht, ich hab kein Kurasch.
Dat
schmale Brettchen, erste Etasch."
"Nun
mach keinen Ärger," flötet sie
"Ich
werde dir helfen, ich weiß auch schon wie,
wir
nehmen die Tür vom Schlafzimmerschrank
und
legen sie quer auf die Fensterbank.
Streich
ruhig außen und fürchte dich nicht,
ich
halte ja drinnen das Gegengewicht."
In
der einen Hand den Pinsel und vom Lack den Rest,
mit
der anderen hielt ich mich krampfhaft fest,
mit
der dritten da wollt ich, da wurde mir flau,
unten
der Abgrund und drinnen die Frau.
Da
keifte sie schon von drinnen heraus,
biste
bald fertig, wie sieht det denn aus.
Prima
mir gefällt det.
Da
schellt et!
Meine
Frau springt auf, wollt sehn wer da is,
mit
mir ging es abwärts mit Lack und Gerüst.
Ich
lande genau mit der Rückseite vom Bauch,
neben
der Haustür im Rosenstrauch.
Mir
wurds vor den Augen gerad himmelblau,
da
erschien in der Tür der Kopf meiner Frau.
Sie fragt
mit dem dümmsten Gesicht der Welt:
"Was
machst du denn hier unten hast du eben geschellt?"
Aber
jetzt simmer fertig, so ungefähr,
nur
ein gelernter Tapezierer muss nochmal her.
Und
wenn ihr mich fragt ich sags frei heraus,
Tapezieren
ist einfach, probiert es mal aus.
Gruß
Karen
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