Mittwoch, 27. Mai 2015

Tapezieren macht Spaß, behauptet Karen Grace Holmsgaard. :)

Hallo liebe Freunde meiner humoristischen Ecke!

Hier kommt zum Abschluss des Tages noch ein witziges Gedicht von mir. Leider ist es etwas länger gehalten, aber ich hoffe, es sagt Euch trotzdem zu.
Einfach mal Zeit nehmen beim Lesen und dann ein Urteil bilden.  ;)

Gestern sagte mein holdes Weib:
die alte Tapete, die bin ich leid.
Wir renovieren, morgen geht’s los
und den Gedanken fand ich famos.

Beim allerersten Hahnenschrei,
fingen wir an mit der Matschkiddelei.
Zunächst, so sagte man uns beiden,
muss man die Tapete in Bahnen schneiden.
Jetzt standen wir da, zum Rechnen bereit
und 10 Rollen Tapeten a 60 breit.
Dat macht auf 10 Meter fast, genau, ungefähr,
Jung ick hab et geahnt, tapezieren ist schwer.

"Hör auf" sagt meine Frau "Du Rechenfighter,
sonst kommen wir 2 überhaupt nicht weiter."
Sie drückt mir ein Eimerchen Leim in die Hand,
"Das verteilst du jetzt akkurat auf die Wand.
Du nimmst die Rolle hier und ziehst und ziehst schön knapp,
was unten übersteht schneiden wir ab."

Gesagt, getan wir fingen an,
grad waren wir bei der 7. Bahn,
da wurde die erste schon wieder munter
und rutschte ganz langsam die Wand herunter.
Die 2. und 3. rutschten hinterher.
Na? Wat hab ick gesagt, tapezieren ist schwer.

Meine Frau sprang hin und wollt sie noch fangen,
schon hat sie am Eimer mit Kleister gehangen.
Ich rief noch "Pass auf", doch es war schon zu spät,
sie lag in der Brühe obenauf die Tapet.
Ich hätt se am liebsten, doch ich hat kein Gewehr
sonst hätt ich se ehrlich, tapezieren ist schwer.

Obwohl völlig schuldlos trifft mich die Meinung,
ich wäre ein Rindvieh und hätt keine Ahnung.
Sie guckt die Tapet an und sagt ganz verhagelt:
"Jetzt geht es rund jetzt wird genagelt."
Sie nimmt den Hammer peilt an die Wand,
dabei hielt sie den Nagel verkehrt in der Hand.
"Nun sieh mal", sagt sie, "jetzt kommt die Pleite,
der hat den Kopf an der verkehrten Seite."
Ich sage:"Du hast zu wenig Verstand,
das ist die Spitze die gehört in die Wand.
Lass mich mal probieren, gib den Hammer her,
da biste zu dumm zu, tapezieren ist schwer.

Dann hab ich gehämmert, geklopft wie ein Schuster.
Nagel an Nagel, Muster an Muster.
Nach dreieinhalb Stunden da war ich et satt.
Der Hammer war glühend, der Daumen war platt.
Drei Kilo Nägel hatte ich verschlissen,
die Wand sah aus wie von Fliegen beschissen.
Die Bahnen die hingen mal kreuz und mal quer,
manche waren zerrissen, tapezieren ist schwer.

Nun hat meine Frau einen praktischen Sinn,
hängt an jeden Nagel ein Bildchen hin.
Links die Kalender das sieht ein Blinder,
rechts die Oma die Tant und die Kinder.
Die Wohnung die wirkt jetzt enorm familiär,
doch die neue Tapete die sieht man nicht mehr.

Zum Schluss Hammer noch die Fenster lackiert
und dabei ist dann ein Malörchen passiert.
Fenster streichen, is ja kein Problem,
nur die Rahmen von außen dat is unangenehm.
Ich sagte:"Ich will nicht, ich hab kein Kurasch.
Dat schmale Brettchen, erste Etasch."

"Nun mach keinen Ärger," flötet sie
"Ich werde dir helfen, ich weiß auch schon wie,
wir nehmen die Tür vom Schlafzimmerschrank
und legen sie quer auf die Fensterbank.
Streich ruhig außen und fürchte dich nicht,
ich halte ja drinnen das Gegengewicht."

In der einen Hand den Pinsel und vom Lack den Rest,
mit der anderen hielt ich mich krampfhaft fest,
mit der dritten da wollt ich, da wurde mir flau,
unten der Abgrund und drinnen die Frau.
Da keifte sie schon von drinnen heraus,
biste bald fertig, wie sieht det denn aus.
Prima mir gefällt det.

Da schellt et!

Meine Frau springt auf, wollt sehn wer da is,
mit mir ging es abwärts mit Lack und Gerüst.
Ich lande genau mit der Rückseite vom Bauch,
neben der Haustür im Rosenstrauch.
Mir wurds vor den Augen gerad himmelblau,
da erschien in der Tür der Kopf meiner Frau.
Sie fragt mit dem dümmsten Gesicht der Welt:
"Was machst du denn hier unten hast du eben geschellt?"

Aber jetzt simmer fertig, so ungefähr,
nur ein gelernter Tapezierer muss nochmal her.
Und wenn ihr mich fragt ich sags frei heraus,
Tapezieren ist einfach, probiert es mal aus.


Gruß Karen

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