Sonntag, 17. Januar 2016

Brief & Siegel, verkündet Karen Grace Holmsgaard. :)

Hallo liebe Leser meines Blogs!

Heute haben mein Mann und ich noch eine Menge vor, aber wir werden uns so einen richtig schönen Tag machen, darauf gebe ich Euch Brief und Siegel.
Allerdings wissen wir noch nicht, was wir nun noch genau machen. ;)

Aber woher kommt die Redewendung „mit Brief und Siegel“ überhaupt.
Ich habe mich da mal schlau geworden und bin fündig geworden.
Jeder weiß, was ein Brief ist. Aber versuchen Sie mal eine Umschreibung. Das liest sich dann in etwa so: Unter einem Brief verstehen wir umgangssprachlich und im weitesten Sinne eine zu Papier gebrachte (handschriftlich, mit Schreibmaschine, als Ausdruck...) Nachricht, die einem bestimmten Empfänger übermittelt wird. Das Überbringen erledigt immer noch weitgehend die Post.
So oder so hatte das Wort Brief in den alten, gar nicht so guten Zeiten jedoch noch eine weitere, andere Bedeutung. Ein Brief konnte auch das sein, was wir heute als Urkunde bezeichnen. In Bezeichnungen wie Frachtbrief, Meisterbrief, Schuldbrief und einigen mehr schimmert diese Verwendung des Wortes noch durch.
Immerhin war der Brief auch in diesem Sinne ein Schriftstück, dessen Inhalt allein aber kaum mehr Wert hatte als das Papier, wenn und solange eine Beglaubigung fehlte. Eine eigenhändige Unterschrift war hierzu nicht immer erforderlich, was in Zeiten, in denen Analphabetismus selbst unter den Mächtigen weit verbreitet war, weder Anstoß noch Aufsehen erregte. Aber gerade deswegen war ein Siegel unverzichtbar. Eine Urkunde ohne Siegel hatte keinerlei Beweis- und Rechtskraft, ließ sich also im Streitfall vor Gericht nicht zum Durchsetzen von Rechten und Ansprüchen verwenden. Siegel, die erstmals vor rund 5.000 Jahren im Vorderen Orient zum Einsatz kamen, wurden im Mittelalter mit Hilfe eines Siegelstempels (auch Petschaft genannt) in Wachs geprägt. Kaiser und Päpste verwendeten zu besonderen Anlässen auch Siegel aus Gold oder Blei.

Zuerst taten die hohen weltlichen und geistlichen Herrschaften mittels Brief und Siegel ihre Gesetze und Anordnungen kund. Wenig später drückten Städte ihr wachsendes Selbstbewusstsein mit eigenen Siegeln aus, die sie unter offizielle Schriftstücke setzten bzw. an diese Urkunden mit Bändern anhängten, was gebräuchlicher war. Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch selbstbewusste Bürger, Kaufleute zumeist, ihre Verträge mit Siegeln ausstatteten.

Von diesem alten Rechtsbrauch kommt auch, dass wir etwas besiegeln - im ungünstigsten Fall unser Schicksal.



Gruß Karen

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