Hallo
liebe Leser meines Blogs!
Heute
haben mein Mann und ich noch eine Menge vor, aber wir werden uns so einen
richtig schönen Tag machen, darauf gebe ich Euch Brief und Siegel.
Allerdings
wissen wir noch nicht, was wir nun noch genau machen. ;)
Aber
woher kommt die Redewendung „mit Brief und Siegel“ überhaupt.
Ich
habe mich da mal schlau geworden und bin fündig geworden.
Jeder
weiß, was ein Brief ist. Aber versuchen Sie mal eine Umschreibung. Das liest
sich dann in etwa so: Unter einem Brief verstehen wir umgangssprachlich und im
weitesten Sinne eine zu Papier gebrachte (handschriftlich, mit Schreibmaschine,
als Ausdruck...) Nachricht, die einem bestimmten Empfänger übermittelt wird.
Das Überbringen erledigt immer noch weitgehend die Post.
So
oder so hatte das Wort Brief in den alten, gar nicht so guten Zeiten jedoch
noch eine weitere, andere Bedeutung. Ein Brief konnte auch das sein, was wir
heute als Urkunde bezeichnen. In Bezeichnungen wie Frachtbrief, Meisterbrief,
Schuldbrief und einigen mehr schimmert diese Verwendung des Wortes noch durch.
Immerhin
war der Brief auch in diesem Sinne ein Schriftstück, dessen Inhalt allein aber
kaum mehr Wert hatte als das Papier, wenn und solange eine Beglaubigung fehlte.
Eine eigenhändige Unterschrift war hierzu nicht immer erforderlich, was in
Zeiten, in denen Analphabetismus selbst unter den Mächtigen weit verbreitet
war, weder Anstoß noch Aufsehen erregte. Aber gerade deswegen war ein Siegel
unverzichtbar. Eine Urkunde ohne Siegel hatte keinerlei Beweis- und
Rechtskraft, ließ sich also im Streitfall vor Gericht nicht zum Durchsetzen von
Rechten und Ansprüchen verwenden. Siegel, die erstmals vor rund 5.000 Jahren im
Vorderen Orient zum Einsatz kamen, wurden im Mittelalter mit Hilfe eines Siegelstempels
(auch Petschaft genannt) in Wachs geprägt. Kaiser und Päpste verwendeten zu
besonderen Anlässen auch Siegel aus Gold oder Blei.
Zuerst
taten die hohen weltlichen und geistlichen Herrschaften mittels Brief und
Siegel ihre Gesetze und Anordnungen kund. Wenig später drückten Städte ihr
wachsendes Selbstbewusstsein mit eigenen Siegeln aus, die sie unter offizielle
Schriftstücke setzten bzw. an diese Urkunden mit Bändern anhängten, was
gebräuchlicher war. Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch selbstbewusste
Bürger, Kaufleute zumeist, ihre Verträge mit Siegeln ausstatteten.
Von
diesem alten Rechtsbrauch kommt auch, dass wir etwas besiegeln - im
ungünstigsten Fall unser Schicksal.
Gruß
Karen
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