Hallo liebe Leser meines Blogs!
Im Sommer möchte eine Freundin von mir gerne heiraten, es
wäre auch für sie die zweite Ehe. Nun, dagegen habe ich nun wirklich nichts,
kommt sie halt noch einmal unter die Haube.
Aber woher kommt die Redewendung „unter die Haube kommen“
überhaupt?
Ich habe mich da mal schlau gemacht und bin fündig
geworden.
Es gibt verschiedene Gelegenheiten, bei denen man unter
eine Haube kommt. Beim Frisör zum Beispiel oder bei der Ölstandkontrolle. Aber
unter "die" Haube zu kommen, hat nur eine einzige Bedeutung, nämlich:
Heiraten. Ein Blick zurück ins Mittelalter klärt warum.
Damals hatten die Haare einer Frau eine besondere
Bedeutung: Sie galten als aufreizend. Deshalb durften nur junge Damen ihre
Haare offen tragen, verheiratete Frauen mussten sie verdecken. Und das taten
sie, mit allen möglichen Formen, Stoffen und Farben über Jahrhunderte hinweg.
Je nach Zeit und Gegend gab es viele verschiedene Modelle, etwa Schleierhauben
oder Turbane. Im Mittelalter dann, wurde aus der Hauben-Tradition - die
übrigens schon die alten Römer und Griechen kannten - eine regelrechte Mode.
Man nähte und bestickte sie kunstvoll und passend zu den einzelnen Trachten und
je nach gesellschaftlichem Stand. Manche waren aus schlichter Baumwolle, andere
sogar mit Goldfäden verziert.
Die Haube war ein fester Bestandteil der weiblichen
Kleidung und signalisierte damals Anständigkeit, sowie Wohlständigkeit und
Würde. Eine Frau ohne Haube war sozusagen "noch zu haben" und galt
als "loses Frauenzimmer".
Die Redewendung "unter die Haube kommen" meinte
damals also, dass eine Frau heiratet und von da an eine Haube zu tragen hatte.
Und das war zu jener Zeit so selbstverständlich, dass der Begriff 'Haube'
sprachlich manchmal sogar gleichgesetzt wurde mit 'verheiratete Frau'. Sprach
man damals zum Beispiel von einem Mann, der den "Hauben nachlief",
dann meinte man, dass er frecherweise verheiratete Frauen umgarnte.
Die Redensart "unter die Haube kommen" hat sich
bis heute erhalten und steht nach wie vor fürs "Heiraten". Nur die
Hauben, die trägt man heute nicht mehr.
Gruß Karen
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