Hallo liebe Leser meines Blogs!
Der Frühling ist da und damit auch die Zeit der
Frühlingsblumen. Ich mag es ja, wenn alles so schön bunt ist und gut duftet.
Tulpen mag ich auch sehr, allerdings mehr auf dem Feld,
als in der Vase.
Aber warum lösten Tulpen vor langer Zeit einen
Börsencrash aus?
Ich habe mich da mal schlau gemacht und bin fündig
geworden.
Die Tulpe, heutiges Wahrzeichen Hollands, stammt
ursprünglich aus den Steppen Zentralasiens, findet im Mittelalter den Weg in
die Gärten am persischen Hof und später zu den osmanischen Herrschern in
Istanbul. In Asien ist sie unter dem Namen »Lale«, die »rote Blume« bekannt.
Jahrelang blühen die wertvollen Züchtungen im Garten des
osmanischen Topkapi-Palastes versteckt. Im Jahre 1554 entdeckt sie dort der
Flame Ghislain de Busbecq, der eine österreichische Gesandtschaft zum Sultan
begleitet. Er bringt einige der Blumen unter dem Namen »Tulpian« zu Carolus
Clusius nach Wien, einem berühmten Botaniker, der die dortigen kaiserlichen
Gärten verwaltet.
Die schönsten Flammenmuster rein zufällig durch einen
Blattlaus-Virus entstehen, sind sie so nicht zu züchten und deshalb meist
Einzelstücke. Das treibt die Preise noch weiter in die Höhe. Bald werden die
Tulpenzwiebeln zum reinen Spekulationsobjekt: Zuerst werden sie nur während der
Pflanzzeit gehandelt. Aber weil sich die Nachfrage bald auf das ganze Jahr
erstreckt, werden dann auch die Zwiebeln verkauft, die noch in der Erde sind.
Somit können nun auch Optionen auf Tulpenzwiebelanteile gekauft werden.
Der Beginn des Tulpenwahns wird auf den Juni 1633
datiert, als in der Hafenstadt Hoorn ein ganzes Haus für nur drei
Tulpenzwiebeln verkauft wird.
Die reine Habgier treibt immer mehr Menschen – quer durch
die Gesellschaft, vom Grafen bis zum Knecht –, zum Kauf von Tulpenzwiebeln. Sie
investieren ihr Vermögen und sorgen dafür, dass die Preise für die asiatischen
Importblumen immer neue Rekordmarken erreichen. Die börslich gehandelten Preise
stehen bald in keinem Verhältnis mehr zum tatsächlichen Wert.
17 Millionen Euro
für eine Tulpenzwiebel!
Am teuersten sind die Sorten, deren Kelche mehrere Farben
zeigen, dazu geflammt und möglichst bizarr geformt sind. Eine solche Tulpe
konnte gut und gerne 3.000 Gulden einbringen. Mit diesem Geld hätte man zu
jener Zeit acht Schweine, vier Ochsen, zwölf Schafe, 36 Tonnen Weizen und
Roggen, fässerweise Bier und Wein, zwei Tonnen Butter, 500 Kilo Käse, ein Bett,
eine Matratze und vieles mehr kaufen können.
Die teuerste jemals gehandelte Tulpenzwiebel wird im
November 1636 für einen Betrag von 17.280 Gulden verkauft. Zum Vergleich: Ein
Zimmermann verdient damals jährlich etwa 250 Gulden. Der Wert dieser
Tulpenzwiebel entspräche heute etwa 17 Millionen Euro
Geldgier bringt die Spekulationsblase schließlich zum
Platzen
Getrieben von Geldgier steigen immer mehr Spekulanten in
den Handel ein. Zunächst mit Erfolg, denn im Januar 1637 verdoppelt sich der
Preis dann nochmals. Die Spekulationsblase wird immer größer.
Schließlich kommt es, wie es kommen muss: Am 7. Februar
1637 treffen sich Tulpenhändler zu einer Auktion in einer Schenke im
holländischen Harlem. Einige der wertvollsten Zwiebeln stehen zur
Versteigerung. Aber die Spekulanten haben sich selbst ausgetrickst, denn die
Tulpen sind jetzt so teuer, dass sie keine Käufer mehr finden, auch nicht, als
der Auktionator zweimal den Preis senkt. Die Händler verlassen verstört das
Lokal und als sich die Nachricht von der geplatzten Auktion verbreitet, bricht
Panik aus.
Tagelang versuchen Blumenspekulanten vergeblich ihre
Zwiebeln loszuwerden. Aber jetzt will jeder »Tulpenzwiebelbesitzer« nur noch
verkaufen, um den Verlust so gering wie möglich zu halten. Die Spekulationsblase platzt und die Preise
fallen um über 95 Prozent. Viele verlieren ihr ganzes Vermögen. Prominentestes
»Tulpenopfer« ist wohl der Maler Rembrandt.
Schließlich verfügt die holländische Regierung am 27.
April 1637: »Tulpen sind nur gewöhnliche Waren und müssen auch als solche
behandelt werden. «
Der Spuk ist vorbei und die Welt hat den ersten
Börsencrash ihrer Geschichte hinter sich.
Und wilde Tulpen, die sind auch schön...
Gruß Karen
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